"Ich kann das nicht..." "Ich weiß nicht was..." Vor jedem erfolgreichen Abschluß steht ein Start, der zunächst einmal eine Idee, Mut und Zuversicht braucht, aber auch Ausdauer, etwas zu einem Ende zu bringen.
Bei meiner Arbeit mit Kindern im Jugendzentrum, in welchem ich seit einigen Jahren regelmäßig Kunst erlebbar mache, begegnete mir immer wieder dieser Zweifel, seine Grenzen überwinden zu können. Grenzen entstehen in unseren Köpfen oder werden uns beigebracht. Die Kunst ist in der Lage, diese Grenzen zu sprengen, denn sie ist ein freier Raum, in welchem man sich ungebremst ausprobieren und entfalten darf.
Das Ziel der künstlerischen Förderung im kognitiven und sensomotorischem Bereich ist eine Steigerung der Konzentrationsfähigkeit, Anregung der Phantasie und Kreativität, Entwicklung eines Gemeinschaftsgefühls sowie das Anheben des Selbstwertgefühls.
Kunst sprengt Grenzen - diesen Gedanken kann man auch größer denken, über die Stadtgrenzen oder Landesgrenzen hinaus: global. Jeder ist eingeladen, für sich die Bedeutung dieser drei Worte zu erforschen, zu interpretieren, zu leben.
Bo Bosshammer
Südart ist ein Künstlernetzwerk im Kölner Süden. Gegründet wurde es im Jahr 2008. In der alten Dorfschule Meschenich befindet sich das Gemeinschaftsatelier des Netzwerkes.
Jährlich findet im Frühjahr ein Kultursonntag und im Herbst das offene Atelier statt, zu dem das Haus mit den Werken der Künstler ausstaffiert wird. Besucher sind eingeladen, sich in den Dialog mit den Kulturschaffenden zu setzen, zu hinterfragen, zu stöbern und schauen, sich zu informieren oder auch Werke zu erstehen.
Der soziale Brennpunkt Kölnberg im Stadtteil Meschenich sollte um eine aktive Kunst- und Kulturgemeinschaft ergänzt und gefördert werden. Aus 89 Nationen leben weit über 4000 Menschen in der Hochhaussiedlung. Der ausländische Bevölkerungsanteil liegt bei 80%, im Ortsteil gesamt 42,5%. Hierbei handelt es sich hauptsächlich um Migranten, Asylbewerbern aus allen Kriesengebieten der Erde und Kontingent-Flüchtlingen.
Der Anteil sozial schwacher Menschen liegt im Vergleich weit über dem Durchschnitt des gesamten Stadtgebietes von Köln. Diese offensichtliche Armut (ca 50% zählen zum Kreis der Bedrohten oder Betroffenen) führt zu einer sozialen Ausgrenzung, die den Menschen täglich wiederfährt.
Der Gedanke hinter der Bezeichnung Natural Born Artist (NBA) enstand aus der lebenslangen Beschäftigung mit Kunst in verschiedenen Ausdrucksformen. Von klein auf bis zur Gegenwart ist Kunst immer Bestandteil meines Lebens gewesen. Vom anfänglichen regen Interesse für das Zeichnen, über Malerei mit Öl und Acryl bis hin zu digitalen Experimenten.
Eine Vita, auch Curriculum Vitae, steht nicht im Interesse des Künstlers. Wichtig ist nicht die Person, sondern das Werk und somit die Bilder, welche Gedanken oder ein Gefühl beim Betrachter auslösen. Stets liegt Kunst im Auge des Betrachters, nicht der Künstler.
Bo Bosshammer